SCO-Seifenoper geht zu Ende

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SCO-Seifenoper geht zu Ende

Beitragvon Cheeky@Boinc » 11.08.2007, 14:24

"Das zuständige Gericht in Utah hat Novell alle Rechte an Unix und UnixWare zugesprochen, wodurch alle Ansprüche von SCO nichtig werden.

Im März 2003 hatte SCO IBM auf eine Milliarde US-Dollar Schadensersatz verklagt. Angeblich hatte IBM seine Verträge mit SCO gebrochen, als es die gemeinsame Entwicklung eines 64-Bit-Betriebssystems einstellte, und illegal Code daraus in den Linux-Kernel einbrachte. Schnell stellte sich heraus, dass SCO nur heiße Luft produzierte. Während der Rechtsstreit um die Verträge noch offen ist, konnte kein illegaler Code im Linux-Kernel gefunden werden. Ein Jahr danach, im Oktober 2004, fahndete SCO jedoch angeblich immer noch nach dem gestohlenen Code.

Gleich nach der Klage wurden auch Vorwürfe laut, dass dies lediglich eine Verzweiflungstat war, die unter anderem den Aktienkurs nach oben treiben sollte - was auch für kurze Zeit gelang. Vielleicht wurde auch auf eine Übernahme durch ein anderes Unternehmen spekuliert, die jedoch ausblieb. Allen Zweifeln zum Trotz haute SCO weiter auf die Pauke und erhöhte nicht nur die Schadensersatzforderungen an IBM auf fünf Milliarden USD, sondern reichte auch Klagen gegen eigene Kunden, DaimlerChrysler und Autozone, ein und forderte weitere Kunden zur Zahlung von Lizenzgebühren auf. Während einige kleinere Kunden zahlten, gingen die Klagen verloren, wie sich auch im ganzen turbulenten Jahr 2004 alles immer mehr gegen SCO wandte. Bereits im Januar 2004 war das Ende abzusehen, als SCO Novell verklagte, da Novell angeblich gegen SCOs Copyright verstoßen habe und das Unternehmen verleumdete. Novell hatte zuvor behauptet, die Rechte an Unix zu besitzen, und SCO sei lizenzpflichtige gegenüber Novell.

Erst Mitte 2005, von SCO war nun kaum noch etwas zu hören und die Prozesse zogen sich hin, führte dies zu Konsequenzen, als sich Novell entschloss, sein Copyright an Unix gegen SCO durchzusetzen. Nach jahrenlangem Hin und Her scheint Novell nun fast am Ziel. Richter Dale Kimball vom Bezirksgericht in Utah gab Novell recht: »Das Gericht entscheidet, dass Novell der Eigentümer des Copyrights an UNIX und UnixWare ist.« Seine Entscheidung (PDF), die 102 Seiten umfasst, gibt Novell auch das Recht, die Ansprüche von SCO gegen IBM und Sequent als nichtig zu erklären.

Sollte das Urteil rechtskräftig werden, muss SCO nach Novells Auffassung alle für Unixware erhaltenen Lizenzgebühren an Novell abführen. Dazu zählen die Zahlungen von Microsoft (16,6 Mio. USD) und Sun (9,3 Mio. USD) sowie einige kleinere, da SCO mindestens seit 2003 keine Zahlungen mehr an Novell geleistet hat. Damit könnte SCO demnächst eine Forderung von 25 Millionen US-Dollar ins Haus stehen, mehr, als das Unternehmen in der letzten Bilanz noch wert war. Damit könnte SCO bankrott gehen, womit Novell sein erklärtes Ziel erreicht hätte.

Im Nachhinein wurde die SCO-Klage als »das Beste, was Linux je passieren konnte«, charakterisiert. Die Klage führte dazu, dass die Herkunft des Codes im Linux-Kernel dokumentiert wurde - jeder Patch muss von mindestens zwei Entwicklern signiert werden. Viele Linux-Distributoren bieten ihren Kunden Schutz vor Klagen Dritter und stellen sie somit von jeglicher Haftung frei. Generell führte die Klage dazu, dass rechtlichen Bedrohungen von freier Software mehr Aufmerksamkeit gewidmet wurde und Maßnahmen getroffen wurden, solchen Gefahren vorzubeugen oder sich besser zur Wehr setzen zu können."

Quelle: [url=http://www.pro-linux.de/news/2007/11567.html]pro-linux.de[/url]

Endlich ist es vorbei, möchte ich da sagen :)
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Beitragvon Sekhmet » 11.08.2007, 15:47

und von heise.de:
SCO vs. Linux: Schwere Schlappe für SCO im Streit um Unix-Rechte Meldung vorlesen

In der Auseinandersetzung um die Rechte am Betriebssystem Unix zwischen Novell und der SCO Group hat Novell einen vorentscheidenen Teilsieg erreicht: Der zuständige Untersuchungsrichter Dale Kimball hat am Freitagabend seine Entscheidung in einem strittigen Punkt veröffentlicht und auf über 100 Seiten begründet: Novell besitzt die Copyright-Rechte an Unix und Unixware und hat das Recht, Verträge zu kündigen, die dieses Copyright verletzen.


nett, und ein Zeichen, dass SCO am Ende ist.
[align=center]Bild[/align]
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Beitragvon Whistle » 11.08.2007, 15:56

Wurde aber auch langsam mal Zeit das das Spektakel ein Ende nimmt :thumbup:
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Beitragvon Cyberspace19 » 13.08.2007, 10:10

Was passiert nun eigentlich wenn es Novell mal etwas schlechter geht bzw. sie Lust und Laune haben mehr Geld zu machen?
Mutieren diese dann zu einem zweiten SCO?
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Beitragvon ChemicalBrother » 13.08.2007, 12:28

Also laut heise geht der Fight weiter... bin jetzt zu faul, um den Link zu präsentieren. ^^
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Beitragvon Cyberspace19 » 13.08.2007, 13:28

Dann übernehme ich das mal. :D

[url=http://www.heise.de/newsticker/meldung/94271]SCO vs. Linux: Trotz Novell-Coypright an Unix geht die unendliche Geschichte weiter[/url]
Natürlich sei man enttäuscht, meint die SCO Group in einem Statement zu der schweren Schlappe, die man im Streit mit Novell um die Rechte an Unix erlitten hat. Aber auch wenn der Richter in wichtigen Teilen der Angelegenheit im Sinne von Novell entschieden habe, sei auch dieses Verfahren noch nicht vollständig durch das Rechtssystem überprüft worden: "Wir werden weiter die Möglichkeiten untersuchen, die uns nun noch offenstehen", betonte SCO. Für SCO jedenfalls scheint die unendliche Geschichte noch nicht viel endlicher geworden zu sein, von zu Ende gar nicht erst zu reden.
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Beitragvon cassmodiah » 13.08.2007, 15:15

natürlich geht es weiter.... die geben sich so schnell nicht geschlagen.
Und daran ändert auch der blaue Brief der Nasdaq nichts
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Beitragvon Cheeky@Boinc » 13.08.2007, 16:37

Erbärmlich. SCO ist doch, quasi, am Ende. Hilft Microsoft denen etwa mit Geldmitteln? :thumbdown:
SCO stellt sich gegen Novell, IBM und Gott-weiß-wen-noch. Red Hat hat SCO wegen übler Nachrede auch schon verklag.
SCO droht mal wieder der rauswurf aus dem Nasdaq. Ich mein, so kann man eine firma auch runterziehen.
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Beitragvon Cyberspace19 » 13.08.2007, 18:57

Da SCO bereits ganz unten ist vermute ich eher, dass dies der letzte Strohhalm ist um die Firma doch noch irgendwie zu retten.
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Beitragvon Cheeky@Boinc » 15.08.2007, 17:16

Hier (anhang) mal ein nettes Bild vom SCO Wert an der Börse :D
Man beachte den verfall vom 10. auf den 11.8.
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