Warum sind Grafikkartentreiber unfrei?

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Beitragvon Nexon » 26.05.2009, 14:31

Nein, ich meinte mit "eben Treiber installiert" nicht in eben oder kurz vor eben diesem Moment, sondern DASS ich ihn installiert habe (bisschen schlecht ausgedrückt, sry.)
Das war dann eh eine Frickelei, weil das ganze nicht bei aktivem Xorg server geht usw., alles nicht so einfach (entgegen anderer Meinungen denke ich, dass Linux für unbedarfte PC-Nutzer, auch wenn sie neu sind und so nicht"umlernen" müssen, gerade wegen solcher Dinge total ungeeignet ist...) und als der am Ende dann einen passenden Kernel kompiliieren wollte, ging eben irgendwas schief ist schon ein paar Wochen her, also k.A. mehr, was das war. habe jetzt eh Ubuntu, und da gehts "Von Haus aus"

Lustig, dass es Menschen wie dich zu geben scheint, die sich "Spaßeshalber" ein Produkt kaufen, dessen Preis laut Idealo bei 75 Euro anfängt, nur mal so anbei^^
Aber wenn ATI in diesen professionellen Foren tatsächlich so einen schlechten Ruf hat (was gut hinkommt, sogar ich weiß von einigen Dingen wo Quadros benutzt werden, von FieGL dagegen kenne ich nur den Nahmen), können sie diese Sparte doch de Facto direkt aufgeben oder? Ich meine der Sinn und Zweck einer FireGl/QuadroFX ist ja nur der Profibereich, wo die Firmen dann auch bereits sind, verhältnismäßig deutlich mehr Geld über den Tisch wandern zu lassen als Endkunden, dafür aber eben vom Support und einfach von der Funktionalität was erwarten...Wenn letzteres bei ATI aber nicht gegeben ist kauft kein Mensch/keine Firma die Dinger, und man sollte sie, um nicht unnötig Geld aus dem Fenster zu schmeißen, entweder einstampfen oder soweit verbessern, dass sie wieder jmd. kauft...

MfG
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Beitragvon diri » 26.05.2009, 22:00

@Nexon
Zur Treiberinstallation: Ist im Readme auch ganz klar gesagt, dass man im Runlevel 3, also einem nicht grafischen, bei der Installation sein sollte. So wie ich das jetzt z. B. bei Ubuntu gesehen habe, ist die Installation der GraKa-Treiber auch nur noch eine KlickAndPlay-Geschichte, also auch kein Grund mehr auf Linux zu verzichten...
ATI/AMD-Karten sind leistungsmäßig ja nicht schlecht und meines Wissens laufen die unter Windows/MacOS anscheinend ja richtig gut; nur unter Linux halt nur mit Einschränkungen. Oft hast Du die Dinger einfach im Rechner drin, weil irgendein Studioboss gute Einkaufskonditionen bekommen hat. Wenn dann aber der Workflow teilweise oder komplett auf Linux umgestellt wird, dann fangen die Probleme an. Und man hofft ja immer, dass sich diese Situation im Laufe der Zeit dramatisch verändert haben könnte... Deswegen habe ich mir in 2008 eine FireGL zugelegt um zu testen, was das Ding so drauf hat. Nur leider eben nicht unter dem Aspekt, dafür eine nativ Windows am Start haben zu müssen. Wie gesagt, die Probleme bei ATI/AMD hast Du primär bei Linux, ansonsten laufen die Dinger. Das eigentlich Gute gerade bei NVIDIA ist, dass die ihre Produkte vom Start weg auf Windows und Linux am Laufen haben. Wenn jetzt noch die Softwarehersteller entdecken, dass man z. B. mit den Tesla-Karten unheimlich viel anstellen kann, dann wirds so richtig schnell..., denn aktuell eine Kombi aus den neuen Nehalem-Xeons und den Tesla-Karten ist dann erst einmal auf einer Workstation nicht zu schlagen. Warte übrigens auch schon ganz ungeduldig auf meine neue D20 :)
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Beitragvon Bauer87 » 26.05.2009, 22:13

Ich hab seit Jahren ne ATi/AMD, angefangen bei einer 9500pro. Ich hatte nur zwei Monate zwischendurch ne 7600gs, die dann wieder durch eine x850xt (ältere!) ersetzt wurde. Und in der ganzen Zeit hatte ich kaum Probleme. Mal ein paar mit ganz neuen Xservern und Kerneln – aber das schein bei Nvidia auch so zu sein – und auch kleinere Probleme mit MPEG-Streams von einer TV-Karte. Aber jetzt nichts, was normale Nutzer oder Spieler stören würde. Im Gegenteil: Im Desktop-Betrieb (2D) sind die freien Treiber für die Radeon-Karten schneller als die unfreien für Nvidia und ATI. Vor allem Nvidia hat das letzte mal, als ich es gesehen habe, im Terminal übelst geruckelt.
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Beitragvon diri » 26.05.2009, 23:21

@Bauer87
Genau der Punkt: _Ältere_ Karten sind sicher mehr oder weniger gut unterstützt. Wenn Du Dir aber ne aktuelle, also so ca. 2 - 5 Monate, Karte kaufst, wirst Du ein tolles Aha-Erlebnis haben: 1. Kein freier Treiber und 2. kein stabil und performant laufender Treiber von ATI. Sicher, wenn ich nur am 2D-Betrieb interessiert bin, dann ist es völlig egal, aber fixes, vor allem stabiles OpenGL wirst Du von ATI/AMD mit keiner aktuellen Karte erreichen. Und klar ist auch, dass wenn ich immer den "gestern erschienenen topaktuellen und viel besseren" Kernel installiere, kann es immer geben. Solche Probleme haben sich spätestens nach ein paar Tagen aber auch erledigt. Wenn Du allerdings solche Kernel sofort mit Erscheinen benutzt, dann hast Du, genaugenommen, eine Beta-Kiste, die im Produktiveinsatz dann auch nichts verloren hat - Produktiveinsatz heißt für mich auch der normale User! Analog dazu natürlich auch die entsprechenden Xserver. Ist genauso mit den entsprechenden Treibern von wem auch immer; NVIDIA, ATI/AMD, frei... Deswegen installierst Du Dir ja auch als normaler User ne Distri, die dann während des LifeCycles lediglich gepatch wird, i. d. R. aber keine wirklich neuen Versionen bekommt; deswegen haben die aktuelle RHEL und SLED eben nicht den neuesten Kernel usw. Wenn irgendwann einmal RHEL 6 erscheint, wird der Kernel nicht der neueste sein. So ist das unter Windows (kaum ne Firma kauft ernsthaft Vista, weil das Ding läuft bei den Benutzern immer noch im Testbetrieb) und unter Linux. Das beste Beispiel gabs letztes Jahr von Intel. Ein fehlerhafter Linux-Treiber (der e1000e) hat zuhauf Netzwerkkarten von Intel unbrauchbar gemacht. Normale User haben davon kaum was mitbekommen; die gaaanz schnellen aber mußten Mainboards/Karten tauschen. Und hier war natürlich leider dann auch Linux das Problem: Haftbar machen konntest Du keinen, wenn Du Dein tolles Intel- oder Tyan-Board erneuern mußtest. Weil Linux und frei: Keine Garantie!
Ich benutze hier gerade Kernel 2.6.25 und 173.14.12 von NVIDIA. Keine Abstürze, keine Probleme, nix. Läuft und läuft und...
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Beitragvon Bauer87 » 26.05.2009, 23:36

Ich habe jetzt ne HD3850. Die ist recht aktuell und nutzt nach Außen das gleiche Interface wie die aller neuesten Karten. Der aktuelle freie Treiber aus dem GIT bietet OpenGL, aber eher weniger. Der fglrx läuft aber (Debian Lenny) sehr gut. Und selbst der freie radeon-Treiber, den Lenny mitbringt, ist um längen besser für meine Kart als der nv-Treiber. Es ist nämlich mittlerweile so, dass AMD ein Interface (AtomBIOS) eingeführt hat, damit nicht mehr direkt mit dem Grafikchip kommuniziert werden muss. Das macht es zum einen für AMD einfacher, den fglrx zu entwickeln, andererseits aber erleichtert es auch die Arbeit am freien Treiber und macht es einfacher, Spezifikationen raus zu geben.

Dieses ganze Nvidia vs. ATi-Gebashe ist ohnehin nicht mehr aktuell. Die Frage war, warum es unfreie Grafiktreiber gibt. Und das liegt in meinen Augen daran, dass die beiden Hersteller nicht genügend Druck haben. Solange die Nutzer brav die Blaue Binärpille schlucken, wird sich da auch nichts ändern. Und im Moment gibt es ja auch kaum eine Wahl.
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Beitragvon Nexon » 27.05.2009, 00:51

[quote=diri,index.php?page=Thread&postID=36402#post36402]@Nexon
Zur Treiberinstallation: Ist im Readme auch ganz klar gesagt, dass man im Runlevel 3, also einem nicht grafischen, bei der Installation sein sollte. So wie ich das jetzt z. B. bei Ubuntu gesehen habe, ist die Installation der GraKa-Treiber auch nur noch eine KlickAndPlay-Geschichte, also auch kein Grund mehr auf Linux zu verzichten...
[/quote]

Dass das im Readme steht, machts für mich nicht besser, sondern ist bzw. sollte Standart sein. Wenn eine Distri z.B. keine CD-Laufwerke unterstützt und das in die Readme schreibt, macht dass die Sache ja auch nicht besser. Kein Neuling weiß, was der Runlevel 3 ist, wie man reinkommt und wie man ihn wieder verlässt.


Sicher ist das mit den Grafiktreibern unter Ubuntu und auch zumindest unter Suse eine klickandplay-Geschichte, zumindest meistens. (Suse hats dabei dann übrigens so richtig drauf, den unerfahrenen Nutzer mit unnützen Warnmeldungen abzuschrecken. Darauf war dass mit dem Linux=nichts für einsteiger aber auch gar nicht abgezielt, sondern auf andere Dinge, z.b. kommt man bei Linux bei vielen Programmen nicht ums kompilieren rum, Pakete heissen je nach Distri und teils auch -Version anders, sowas wie einfach die Software von der Herstellerpage laden funktioniert leider allzu selten usw.
Aber das ist ein anderes Thema.

[quote=Bauer87,index.php?page=Thread&postID=36407#post36407].
Dieses ganze Nvidia vs. ATi-Gebashe ist ohnehin nicht mehr aktuell. Die Frage war, warum es unfreie Grafiktreiber gibt. Und das liegt in meinen Augen daran, dass die beiden Hersteller nicht genügend Druck haben. Solange die Nutzer brav die Blaue Binärpille schlucken, wird sich da auch nichts ändern. Und im Moment gibt es ja auch kaum eine Wahl.[/quote]

Zumindest mit dem letzten haste Recht, Die Leute werden nie und nimmer aufhören GraKas zu kaufen, nur wegen irgendwelchen unpolulären Linux-Treibern. Und nachdem was ich hier gelesen habe, finde ich es inzwischen eigentlich auch nicht mehr sooo schlimm.

Was mich dagegen sehr stört: Stell dir vor (Ja, soetwas giibts!) man hat kein Internet, ist trotzdem mutig und haut sich Ubuntu drauf...Dann schnell die Enttäuschung: Zocken geht nicht, keine Treiber! Also Treiebr-Cd auspacken und: "Wtf? Keine Linux-Treiber? Ich glaub ich kauf mir dochn Windows...."

Warum zum Teufel packen die auf ihre Install CDs keine closes-source-Treiber, z.B. als Auswahlmöglichkeit? Kann doch nicht so schwer sein...

(Darauf komme ich, weil ich ab Sommer wohl kein INet mehr haben werde, für 2 Jahre....Muss noch sonen Pack-den-Koffer-Thread aufmachen, was ich vorher alles an Software installieren sollte....)
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Beitragvon Bauer87 » 27.05.2009, 07:26

Also ATi selber packt die Closed-Source Linux-Treiber auf CD. Die meisten 3rn Party Anbieter aber leider nicht. Wie das bei Nvidia ist, kann ich nicht sagen.
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